Ausschlafen trotz Nachmittagsshow
Neuapostolischer Parkplatz
In Wuppertal angekommen ist
die Waldbühne schnell gefunden. Allerdings können wir mit unserem
Nightliner nicht direkt bis an die Bühne fahren, sondern müssen
ihn auf einem extra ausgewiesenen Nightliner-Parkplatz auf dem Grundstück
einer Neuapostolischen Kirche parken. Von hier aus sind es noch ca. 500
m (bergauf) zu laufen, bis man die Waldbühne erreicht hat. Wer für
diesen Weg zu viel zu schleppen hat, kann mit dem Shuttle-Auto, das der
örtliche Veranstalter für uns bereit stehen hat fahren, oder
zumindest sein Gepäck in den Kofferraum des Autos laden.
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Am Ende der Schlucht
Die Waldbühne liegt wild
romantisch am Ende einer Art kleinen Schlucht. Hinter der Bühne gehen
die Felswände fast senkrecht nach oben. Die Bühne selbst ist
einfach ein Stück Boden, das von einem gelb-orangenen Zeltdach überspannt
ist. Davor ist der leicht nach hinten ansteigende Zuschauerraum.
Hinter der Bühne sind
für uns Zelte aufgebaut, lecker Essen und Trinken ist zur Genüge
vorhanden und es geht uns allen rundum gut!
Drehteam vor Ort
Auch heute ist noch einmal
Burkhard mit seinem Drehteam vor Ort. Wir wollen die Show nicht ein weiteres
Mal komplett mitschneiden, aber da er sein Equipment sowieso über
das komplette Wochenende anmieten mussten, ist er mit fünf seiner
Kameras (und den entsprechenden Kameraleuten) noch einmal mit dabei und
wird "einfach mal draufhalten". Ein paar Zuschauer können heute noch
interviewt werden und - mal sehen - vielleicht bietet die Show ja auch
einige spannende Einstellungen, die sich später noch mal verwerten
lassen.
Wenn... ich kann und muß
es leider immer wieder betonen... wenn es dieses DVD überhaupt jemals
wird geben können. Die Situation hat sich noch nicht geändert:
Bevor die DVD erscheinen kann, gilt es noch einige teilweise ziemlich dicke
"Steine aus dem Weg zu rollen," und ich kann aus heutiger Sicht beim besten
Willen nicht sagen, ob uns das gelingen wird.
Um mal mit den Worten der
Drei ??? zu sprechen:
"Erfolg kann man nicht versprechen.
Wir können nur versprechen, dass wir uns Mühe geben werden!"
Was sagt der Wetterfrosch?
Leider lässt das Wetter
noch ein wenig zu wünschen übrig. Die Sonne steht zwar irgendwo
am Himmel, wird aber meist von dunklen Wolken verdeckt. Auch regnet es
zwischendurch
immer wieder. Wollen wir mal
hoffen, dass es noch ein wenig besser wird....
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SMS an Petrus ist angekommen!
Aber: Verblüffenderweise
ist Petrus uns heute anscheinend absolut wohlgesonnen: Pünktlich zu
Beginn der Show ziehen die letzten Regenwolken ab. Es bleibt trocken und
etwas später schiebt sich sogar die Sonne durch die Wolken! Na, das
ist doch alles ganz herrlich! Dann kann's ja losgehen!
Hammer-Show!
Sie Show ist der absolute
Hammer!
Irgendwie scheint die Tatsache,
dass wir nachmittags spielen und man das Publikum mal wieder komplett sehen
kann, alle ein wenig aus dem Konzept zu bringen oder sorgt zumindest für
eine gewisse Anspannung, die sonst vielleicht - bei der mittlerweile 54.
Show oder so - nicht mehr in dem Maße vorhanden wäre. Auf der
Bühne wird jede Menge gelacht und auch Leute, wie Conde und Kerstin,
die die Show ja nun wirklich jedes der unzähligen male komplett gesehen
haben und mittlerweile eigentlich jeden Gag in- und auswendig können
müssten, biegen sich immer wieder vor Lachen.
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Heimlicher Kaffee
Der Hammer aber passiert um
16:45 Uhr, also ca. 45 Minuten nach Beginn.
Das ist die Zeit, zu der normalerweise
die Hälfte der Show erreicht ist, was eigentlich nur dadurch kenntlich
wird, dass Frank eine etwas längere Keyboard-Passage spielt.
Als es vorhin noch so geregnet
hatte und so kalt war, hatten sich alle gewünscht, dass ich zu diesem
Zeitpunkt möglichst unauffällig auf die Bühne schleiche,
um allen einen heißen Tee oder Kaffee zu bringen. Alle haben noch
nur zu gut in Erinnerung, wie sehr sie in Bonn gefroren haben.
Bing!!! Bong!!!
Ich mache mich - mit meinen
Bechern in der Hand - also startklar und will gerade möglichst unauffällig
auf die Bühne losschleichen, als ein mordsmäßiger Krach
ertönt: Kirchenglocken!!! Und das nicht zu knapp!!!
Auf der Bühne gucken
sich alle an und müssen grinsen. "Um 16:45 Uhr? Was ist denn das für
eine Zeit für einen Gottesdienst?!" - "Ob das die Kirche ist, neben
der unser Bus steht?!" Eigentlich klingt es fast so, als wäre die
Kirche noch näher. Let's face it: Eigentlich ist das Geläute
so laut, dass man meinen könnte, die Kirche würde mitten im Publikum
stehen!!!
Und das Geläute will
überhaupt nicht wieder aufhören!!!
"Hört ihr das unheimliche
Geläute?!"
Ein paar Minuten lang versuchen
die MOC-ler noch, die Show, bzw. das Hörspiel aufrecht zu halten.
Dummerweise sind sie aber gerade mitten in der Szene, wo sie zur mitternächtlichen
Geisterstunde durch das dunkle Schloß schleichen und eigentlich die
Hälfte aller Sätze im Flüsterton gesprochen werden sollte...
"Das kommt aus dem Ostflügel!"
Das aus dem Ostflügel
kommende unheimliche Geheule wird jetzt eben von einem unheimlichen Glockengeläut
begleitet - so weit so gut... Unsere Jungs und das Mädel auf der Bühne
sind Profi genug, das Geläute zunächst einigermaßen sinnbringend
mit in das Stück einzuarbeiten.
Als das Geheule aber - laut
Drehbuch - aufhört, das Gebimmel aber nicht, ist die Situation nicht
mehr zu retten.
Was macht man, wenn man
eine Pause macht?
Abgesehen davon, dass alle
auf und neben der Bühne mit entsetzlichen Lachanfällen zu kämpfen
haben (die nicht im Drehbuch stehen!) macht das Gebimmel jetzt inhaltlich
wirklich keinen Sinn mehr!
"Wollen wir vielleicht eine
kleine Pause machen, bis das vorbei ist?" überlegen die Drei ??? "Ja,
das scheint das beste zu sein!"
Und so gibt es - das aller
erste Mal auf dieser ganzen Tournee - eine Pause!
Aber was macht man in so einer
Pause?! Auch wenn die MOC-Show in einigen Punkten schon mit einem Rockkonzert
zu vergleichen ist, ist es ja nicht so wie bei einer Band, bzw. einem Konzert,
das sowieso nach jedem Song eine Pause entsteht, die einer der Bandmitglieder
für eine Ansage nutzen kann. Unsere MOC-ler stehen jetzt etwas planlos
und immer noch lachend auf der Bühne und wissen nicht so recht, was
sie mit dieser Pause jetzt machen sollen...?!?
[Ironisch Anm. am Rande:
Sonntag, 10:45 Uhr in Hamburg - jetzt fängt bei mir gerade die Kirche
nebenan an, Alarm zu schlagen! ]
Peter fliegt
Auch mir kommt die Unterbrechung
sehr willkommen, denn so kann ich meinen Tee & Kaffee völlig ungestört
und hemmungslos auf die Bühne bringen!
Man soll es kaum für
möglich halten: Die Glocken läuten geschlagene 15 Minuten lang!!!
"Könnt ihr uns wieder
hören?"
Erst ganz allmählich
werden sie leiser. "Sollen wir jetzt weitermachen?" - "Ja, ich finde schon."
- "Aber es bimmelt ja immer noch." - "Aber es wird schon leiser." - "Aber
wer weiß, ob inzwischen alle wieder gut hören können? Hört
ihr dahinten was?" Die hinteren Reihen nicken (was von der Bühne aus
gesehen, wirklich urkomisch aussieht!). "OK, dann machen wir jetzt weiter.
Also, es ist nacht, es ist dunkel, alles ist sehr unheimlich und wir sind
auf der Suche nach dem Schachgeist und machen jetzt weiter!"
Eine wunderbare Einlage!!!
Jetzt ist der Lachwurm drin
Auch der Rest der Show hat
noch einige ganz wunderbare Highlights, aber das sind mal wieder diese
berühmten Situationskomiken, die sich einfach nicht in Worte fassen
lassen.
Wir haben beschlossen, dass
wir heute direkt nach der Show nach Hamburg fahren werden. Auch in Hamburg
ist Showtime schon wieder um 16:00 Uhr, der Soundcheck im Hamburger Stadtpark
muß (wegen der Anwohner) schon bis vor 13:00 Uhr statt gefunden haben.
Wir würden also vor Sonnenaufgang losfahren müssen, um rechtzeitig
dort zu sein. Das macht
einfach keinen Sinn.
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Abend-Reise am Safttag
Also warten wir noch schnell,
bis Conde und Kerstin ihre Sachen verpackt haben, denn auch die beiden
werden mit uns im Bus nach Hamburg fahren - Steffen hat sich heroischerweise
angeboten, ihren Transporter zu fahren - und machen uns dann auf den Weg.
Vor allem der erste Teil der
Busfahrt ist urkomisch! Weil es noch so früh ist, sind alle ziemlich
aufgedreht. Die "Küche" - das Fond des Busses - ist überfüllt
und Johnny hat seine liebe Müh, seinen Platz auf dem Fahrersitz gegen
uns zu verteidigen. Kerstin kramt ihre Fiddlers Green-CD hervor und wir
stellen fest, dass man die engen Gänge des Busses tatsächlich
sogar zum Tanzen nutzen kann! Frank kalauert vor sich hin und hat schon
wieder einen seiner berüchtigten "Safttage" und die Stimmung ist allgemein
auf dem Hochpunkt.
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Lethargische Ruhe
Erst nachdem wir irgendwo
unterwegs angehalten und uns die hungrigen Bäuche mit dicken Schnitzeln
und Pommes vollgehauen haben, kehrt ein wenig lethargische Ruhe ein.
Um 1:30 Uhr kommen wir in
Hamburg an. Alle nicht-Hamburger schlafen im Hotel, alle Hamburger schnappen
sich Taxen und fahren in ihre jeweiligen Wohnungen. "Bis morgen!"
Corinna.
Unschönes Thema:
Leider muß ich nach
all den fröhlichen Erlebnissen jetzt wohl auch noch auf ein etwas
unschönes Thema zu sprechen kommen:
Uns ist zu Ohren gekommen,
dass es in Wuppertal diverse Leute gegeben hat, denen es auf der Waldbühne
entschieden zu voll war, die keinen Platz mehr finden konnten, an dem sie
vernünftig sehen konnten und die schließlich enttäuscht
nach Hause gegangen sind.
Wir haben nach der Show noch
einmal darüber gesprochen und können jetzt nur sagen, dass es
uns für diese Leute sehr leid tut, dass wir ihnen nicht das bieten
konnten, was sie erwartet hatten.
Das Gelände der Waldbühne
ist von der Stadt Wuppertal aus für 2.300 Leute angelegt. Mehr waren
auch nicht da. Daß einige trotzdem nicht gut sehen konnte, wird vermutlich
daran liegen, dass die weiter vorne stehenden - trotz Aufforderung - nicht
weit genug aufgerückt sind, so dass für die später kommenden
und hinten stehenden kein Durchkommen mehr war.
Vermutlich wird man in Wuppertal
in Zukunft darüber nachdenken müssen, ob die Spielstätte
wirklich für eine so große Kapazität angelegt ist. Bei
Rockkonzerten mag es wohl noch besser gehen, weil die Musik lauter ist
und auch noch gut gehört werden kann, wenn man keinen direkten Blick
auf die Bühne hat. Bei einem Hörspiel ist das aber etwas anders.
Nun ja. Wir können die
Zeit nicht zurück drehen, sondern nur - für die Zukunft - aus
Fehlern lernen.
Es macht jetzt auch nicht
mehr wirklich Sinn, irgendjemandem konkret den schwarzen Peter zuzuschieben.
Wir (Die Drei ???, EUROPA,
A.S.S. und der örtliche Veranstalter) können also nur sagen,
dass es uns leid tut - und das soll hier eine ganz offizielle Entschuldigung
sein - und dass wir hoffen, dass so etwas in Zukunft nicht noch einmal
passieren wird.
Also, bitte nicht all zu böse
sein - es war keine böse Absicht! Hinterher ist man immer schlauer...