Von Marburg nach Münster
Für die meisten von uns
beginnt der Tag in Marburg relativ relaxed, denn Helmut hat in Marburg
einen Arzttermin und wir müssen warten, bis er wieder am Hotel angekommen
ist.
Dadurch verzögert sich
der ursprünglich für 10:00 Uhr angesetzte Start um eine Stunde.
Das ist aber nicht schlimm, denn bei herrlichem Sonnenschein sind alle
Straßen frei und keine drei Stunden später - Holger und Frank
haben fast die komplette Fahrt damit verbracht, mein Tourtagebuch zu lesen...
ich muß ziemlich viel geschrieben haben... - rollen wir schon auf
den Parkplatz der Münsterlandhalle in Münster.
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Welche Münsterlandhalle?
"In welcher Halle spielt ihr
denn eigentlich?" fragt Johnny. "Keine Ahnung! Gibt es mehrere Münsterlandhallen?"
- "Es hat schon immer zwei gegeben - eine kleine und eine große...
aber wenn ich mir das jetzt hier so angucke, sieht es so aus, als hätten
die, seit ich das letzte Mal hier war, noch mindestens zwei Hallen dazu
gebaut..." - "Tja..." Wir umrunden nacheinander die Hallen, finden dann
aber die richtige - in den anderen dreien ist gerade Messeabbau - da haben
wir definitiv nichts mit zu tun.
Alles nebeneinander
Praktischerweise liegt unser
Hotel mehr oder weniger mit auf dem Geländer der Münsterlandhalle
- man muß nur ein mal quer über den Parkplatz laufen, schon
ist man da.
So etwas ist für den
ganzen weiteren Verlauf eines Tages immer sehr angenehm, weil es bedeutet,
dass man zwischendurch auch noch mal schnell und ohne großen zeitlichen
und logistischen Aufwand ins Hotel rüberlaufen kann.
Gewohnheiten
Ich habe mir inzwischen "angewöhnt"
erst mal gar nicht mit in die Hotels zu gehen.
In der Regel verbringe ich
die Fahrt ja mit Schreiben und Foto-Bearbeiten und in den letzten Tagen
war es fast immer so, dass ich "kurz vor fertig" war, wenn wir vor dem
Hotel ankamen. Dann das Laptop zuzuklappen und alles im Hotel wieder mühsam
hochzufahren, ist irgendwie kontraproduktiv. Da bleibe ich doch lieber
noch 20 Minuten im Bus sitzen und schreibe zu Ende...
Heute bin ich mit dem Schreiben
und dem Bearbeiten der Fotos zum Glück schon fertig, als wir vor der
Halle, bzw. vor dem Hotel ankommen.
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Überraschung
Trotzdem checke ich nicht
mit ein, sondern gehe direkt in die Halle, denn: Heute ist ein großer
Tag!
Alle, die gestern bei der
Show in Münster dabei waren, wissen es bereits - für alle anderen
kommt jetzt die große Überraschung:
Wir haben gestern die komplette
Show für eine mögliche DVD-Veröffentlichung aufgenommen!
Halt, halt, halt... Kriegt
nicht gleich einen Freudenkoller und rennt in den nächsten MultiMediaMarkt
- so id es mir tut, ich werde es jetzt und hier noch mal in ganz klaren
Worten sagen:
Bis zu einer möglichen
Veröffentlichung dieser DVD gilt es noch etliche Fragen zu klären
und den einen oder anderen Stein aus dem Weg zu rollen. Ich will und kann
hier jetzt gar nicht weiter ins Detail gehen, sondern nur so viel sagen:
Ich freue mich, dass wir die Show jetzt erst mal "im Kasten" haben, alles
weitere wird sich dann finden. OK?
Tut mir also bitte auch gleich
einen Gefallen: Fallt jetzt bitte nicht wie die Heuschrecken über
den armen Heiko her, in dem ihr in mit Mails und Fragen zu allem, was die
DVD angeht, zuschüttet, sondern nehmt das, was ich gerade geschrieben
habe, erst mal einfach so hin und wartet ab.
Ich verspreche Euch, dass
ich Euch zu gegebener Zeit und an dieser Stelle über alle Neuigkeiten
auf dem Laufenden halten werde, OK?!
OK. Zurück in die Halle.
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Geschäftiges Treiben
in der riesigen Halle
Hier herrscht schon recht
geschäftiges Treiben. Conde und Kerstin sind mit ihren Helfern dabei,
am Bühnenaufbau die letzten Handgriffe zu verreichten. Gleichzeitig
ist vor einer guten halben Stunde Burkard mit seinen ersten DVD-Dreh-Team-Mitgliedern
angekommen und auch hier wird fleißig aufgebaut. 10 Kameras werden
wir heute Abend am Start haben! Dafür, dass sich auf der Bühne
ja eigentlich nichts, bzw. niemand bewegt ist das eine ziemliche Anzahl.
Vier Kameras werden fest vor der Bühne installiert und sollen die
Gesichter der Akteure einfangen, eine Kamera an der Seite und eine weiter
hinten in der Mitte des Saales werden für die Totalen verantwortlich
sein. Eine Kamera wird mobil vor der Bühne hin und her laufen und
die Linse in erster Linie auf Peter und seine Geräusche richten, die
verbleibenden drei Kameras werden mobil einsetzbar bleiben und sich mehr
oder weniger frei im Raum bewegen. Mit ihnen sollen Helmut, Frank, das
Publikum und das Geschehen drumherum eingefangen werden.
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Einige Schwierigkeiten
Leicht erschwerend hinzu kommt
für Burkards Crew noch, dass wir heute in einer so dermaßen
großen und mit 3.300 Zuschauern bis auf den letzten Platz ausverkauften
Halle sind, dass die hinteren Reihen eigentlich nichts von dem Geschehen
auf der Bühne mehr würden erkennen können.
Daher gibt es heute rechts
und links der Bühne zwei große Videoleinwände.
Damit wir für die Bilder
auf diesen Leinwänden nicht noch ein weiteres Kamerateam rumlaufen
haben müssen, hat Burkard sich bereit erklärt, diesen Live-Mitschnitt
gleich mitzuliefern. Für diesen "kleinen" Mitschnitt werden allerdings
nicht ständig alle 10 Kameras von Nöten sein.
Hinter der Bühne wird
daher ein provisorischer Schnittplatz aufgebaut, von dem aus - während
der Show - live geschnitten und auf die Videoleinwände übertragen
werden wird.
Das alles sind Dinge, die
für mich komplett neu sind. So etwas haben wir noch nie gemacht -
und ich glaube man kann nachvollziehen, dass ich vor diesem Tag schon ein
wenig Schiss habe... Hoffentlich klappt das alles!
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Alles anders
Auch für unsere Künstler
bedeutet das teilweise ein Abweichen vom normalen Touralltag. Burkard hat
von mir im Vorfeld schon jede Menge Informationen über die Show (Drehbuch,
Handycam-Mitschnitt einer Show, etc.) bekommen und er hat sich mit einigen
seiner Teammitglieder auch schon die Show in Mülheim angeguckt, aber
trotzdem ist auch für ihn und seine Leute alles neu und es muß
sichergestellt sein, dass alle für eventuelle Licht-, Ton- und Stellproben
zur Verfügung stellen, oder zumindest in greifbarer Nähe bleiben.
Zum Glück läuft
aber das meiste ziemlich reibungslos. Ein recht massives Soundproblem kann
Conde mit Hilfe des Hallentechnikers in den Griff bekommen, wir bekommen
von dem örtlichen Veranstalter das OK, gewisse Plätze für
die Kameras und ihre Leute zu blocken und ein paar zusätzliche Brötchen
für Burkards 17-köpfige Crew lassen sich auch organisieren.
So kann dann auch der Soundcheck
kann mehr oder weniger zur gewohnten Zeit und in gewohnter Länge statt
finden.
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Corinna routiert
Ich für meinen Teil bin
hingegen gut am routieren...
· "Kannst Du uns noch
etwas Absperrband für die Stühle besorgen?"
· "Wird es nach der
Show wieder eine Autogrammstunde geben?"
· "Führt diese
Tür hier auch ins Foyer?"
· "Wann sollen wir
zum Soundcheck wieder hier sein?"
· "Hast Du mal Feuer?"
· "Wann kommt denn
jetzt der Visagist?" (nicht wegen Eitelkeit, sondern wegen Reflektion!)
· "Sind die Brötchen
schon da?"
· "Können wir
die Pulte heute ein wenig tiefer stellen? Oder kann das dann irgendwer
nicht mehr lesen?"
· "Hast Du den technischen
Leiter gesehen?"
· "Klappt das jetzt
mit dem Radio-Interview, das ich machen wollte?"
· "Wie hieß noch
gleich das Hotel?"
· "Können wir
am Merchandise-Stand auch heute wieder die Programmhefte verteilen?"
· "Wo sind denn hier
die Toiletten?!?"
Eigentlich müsste ich
für jeden Satz, den jemand zu mir sagt und der nicht mit (mindestens)
einem ? endet, einen ausgeben!
Aber so was macht mir ja auch
Spaß! Und so lange alles funktioniert und klappt bin ich relativ
relaxed.
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3.300 Besucher!
Überraschenderweise beginnt
der Einlaß schon lange vor der sonst üblichen Zeit von 19:00
Uhr und wir sind alle ziemlich geschockt, wie schnell sich die Halle füllt.
OK. Wir wissen seit Tagen,
daß wir heute mit 3.300 Besuchern den bisherigen Zuschauerrekord
(2.500 Leute in Flensburg) um Längen schlagen werden, aber wenn man
diese 3.300 Leute dann plötzlich vor sich sieht - das ist dann schon
noch mal ne andere Nummer....
Fix & Fertig!
Um Punkt 20:00 Uhr sind dann
aber tatsächlich alle (fix und) fertig. Ich bin Erleichtert-Teil-1
und atme einmal tief durch, bevor ich mit Frauke, Kerstin, Joachim, Helmut,
Frank, Conde und Peter die Bühne betrete.
Die Halle tobt!
Was mich da oben allerdings
erwartet, ist von der ersten Sekunde an erschlagend. Keiner hat bis jetzt
ein einziges Wort gesagt, aber die Halle tobt!!! Unglaublich!!!
Mir kommt es vor, als vergingen
mehrere Minuten, bis sich Münster immerhin soweit beruhigt hat, daß
ich "Hallo Münster" sagen kann. Aber schon diese zwei Worte reichen
für den nächsten donnernden Applaus. Leute! So kann das doch
nicht weitergehen!!!
Ich sage mein übliches
Bla-Bla, von wegen Handys aus und Fotos nur ohne Blitz bitte, aber dann
habe ich ja heute noch mehr anzusagen, denn wenn ich jetzt nicht erzählen
würde, warum hier überall Kameras rumstehen... Nee, nee, ist
schon besser, daß ich zwei-drei Worte zum Thema Aufzeichnung und
DVD loswerde.
Wer nicht dabei war, meint
jetzt vielleicht, sich vorstellen zu können, wie die Reaktion auf
diese Ansage ausfällt. Nee! Falsch gedacht - das kann man sich eben
nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst mitbekommen hat.
Ohne Worte!!!
Als ich wieder von der Bühne
runter klettere, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln!!! Was ist
bloß aus dieser niedlichen kleinen Idee, "och, wir könnten doch
mal ein Hörspiel live lesen," geworden?!?
Na, dann man viel Spaß,
Jungs!
Mitschnitt
Über die Show werde ich
jetzt mal wieder gar nichts schreiben, denn
1. ich will allen, die vielleicht
mal Besitzer der DVD sein werden, nicht die Spannung nehmen.
2. werden das sicher einige
von Euch im Forum erledigen und.
3. fehlen mir für das,
was hier gerade passiert schlicht und ergreifend die Worte...
Oder doch. Aber nur soviel:
1. Die Show ist mindestens
eine der besten, wenn nicht die beste, die es jemals gegeben hat.
2. Die Show dauert mehr als
120 Minuten - auch das ein nie dagewesener Rekord.
3. Eine kleine Persönliche
Anekdote (die aber auch sehr schön veranschaulicht, mit was für
einer Stimmung wir es zu tun haben):
Als Andreas nämlich fast
in ein virtuelles Loch im Boden fällt, macht er das mit so viel Elan,
daß er sein ganzes Manuskriptpult ins Wanken bringt. Danach ist seine
kleine Lampe vorne am Pult verdreht und man kann auf den Videoleinwänden
deutlich erkennen, daß sie jetzt die Kameras blendet.
"Soll ich die wieder zurückdrehen?"
frage ich Burkard? "Das wäre schon sehr gut."
Ich überlege, ob es für
die Drei ??? in den nächsten Minuten noch mal eine kleine Hinsetz-Pause
geben würde, in der ich Andreas von der Seite aus zuzischen könnte,
daß er seine Lampe wieder nach hinten drehen soll. Aber - ich kenne
ja das Manuskript - nein, es wird so bald keine Pause geben.
Also muß ich hoch auf
die Bühne.
Ich versuche, das möglichst
professionell zu machen, warte bis Andreas ein paar Sätze nichts zu
sprechen hat, husche von der Seite auf die Bühne, rücke die Lampe
zurecht und bin schon wieder verschwunden.
Trotzdem bricht in der Halle
sofort wieder Applaus los. Mon Dieu!
Ironischerweise ist es dann
der Applaus, der die drei aus dem Konzept bringt, und einen sehr schönen
"Lach-Ausstieg" zur Folge hat! Tja...
Nach also mehr als 120 Minuten
Show ist dann alles vorbei!
Mon Dieu - das wäre geschafft!!!
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Ich bin es auch...
Unsere drei Helden hingegen
sind heute besonders tapfer und stellen sich auch nach dieser für
alle sicher nicht ganz unspektakulären und an den Kräften zehrenden
Show noch den Wünschen etlicher Autogrammsammler. Das - finde ich
- verdient unter den gegebenen Umständen ein Extra-Lob!!!
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Nachbearbeitung im Foyer
Den Abend beenden wir im Foyer
des Hotels. Hier sitzen wir noch eine ganze Weile rum und spekulieren über
das Ergebnis der Aufnahmen: "Viele der Live-DVDs, die man heute kaufen
kann, sind ja Zusammenschnitte aus einer ganzen Reihe von Shows - das merkt
man nur oft gar nicht. Hoffen wir mal, dass bei unserer einmaligen Aktion
heute alles glatt gegangen ist!"
Das werden wir nämlich
erst in den nächsten Tagen erfahren, denn zunächst einmal muss
ja sämtliches Material, das heute entstanden ist, gesichtet und geprüft
werden. Erst dann kann man konkret überlegen, wie es weiter gehen
kann.
Aber für den technischen
Teil könnt ihr zumindest schon mal die Daumen drücken!
Ebenfalls mehrere Tage wird
es dauern, bis ich mich an dieser Stelle zu Wort melden werde! Ich sitze
jetzt schon wieder zu Hause auf meinem Sofa, die erste Ladung Wäsche
hängt bereits auf der Leine und ich werde mich in der nächsten
Woche wohl erst mal den üblichen Banalitäten des Arbeitsalltags
widmen müssen / dürfen / werden.
Es hat schon mal wieder viel
Spaß gemacht, für Euch schreiben zu dürfen und ich freue
mich jetzt schon auf den kommenden Samstag, wenn wir uns in Berlin sozusagen
wiedersehen werden!
Stay tuned!
Corinna.
PS.: Noch mal: Verschont den
armen Heiko! Anderenfalls wird er nämlich aus Rache so'n richtig ätzendes
vorgefasstes Serien-Antwort-Mail:
"Vielen Dank für Ihre
Anfrage. Wir haben sie mit Interesse zur Kenntnis genommen, sehen uns -
auf Grund der Vielzahl der bei uns eingehenden Mails - allerdings außer
Stande, diese persönlich zu beantworten. Für weitere Informationen
besuchen sie bitte unsere Internetseite http://www.dreifragezeichen.de
oder informieren Sie sich über unsere kostenpflichtige Hotline unter
der Nummer 0190-XXX XXX (€ 18,95 pro Sekunde).
MfG
H. S."
(per Antwort-Computer verschickt)
Nur die 0190-er-Nummer müssten
wir noch einrichten!