Der Tag in Bremen beginnt laaange vor dem
Aufstehen, nämlich um 4:30 Uhr! Das ist jetzt kein Witz, sondern genau
die Zeit, zu der unser großer roter Bus vor dem Bremer Maritim vorfährt.
Matthias, unser Busfahrer kommt aus Bremen und will die Nacht bei seiner
Familie verbringen, deswegen heißt es für uns alle aussteigen!
Echt wahr!
Um diese Uhrzeit funktioniert mein Gehirn
nicht so wirklich, deswegen kann ich mich nicht wirklich an irgendwas erinnern,
aber als so gegen 9:00 Uhr mein Wecker klingelt, liege ich in einem schönen
breiten Hotelbett – ich muss irgendwie an der Rezeption vorbei in mein
Zimmer gekommen sein! Cool! Den anderen geht es zum Glück genauso
– es hätte mich jetzt auch nicht gewundert, wenn einer von uns es
nur bis auf die Sitzgruppe neben der Rezeption geschafft hätte...
Das Maritim ist ein ziemlich schönes Hotel mit sehr nettem, höflichem Personal, das weiß, was sich gehört. Trotzdem kann man es uns heute morgen nicht so ganz recht machen. „Können die die Kaffeekanne nicht einfach hier stehen lassen, statt immer selbst einschenken zu wollen?! Bis die wieder kommen sind wir doch alle schon eingeschlafen!“ sind wir uns einig.
Um 9:30 Uhr haben wir dann aber doch alle
so viel Kaffee und Tee ergattern können, dass wir zu neuen Schandtaten
bereit sind – in diesem Fall heißt das, ca. 1.400 Bremer Frühaufstehern
90 Minuten gute Unterhaltung zu bieten.
Zum Glück sind die Aufbauhelfer (Stagehands),
die Elli und Conde (oder Kelly und Onde, wie ich sie vorhin schlaftrunken
genannt habe) helfen, die Bühne aufzubauen, „vom Fach“und wissen was
zu tun ist, so dass pünktlich „gesoundcheckt“ werden kann.
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Das CCB (Congress Centrum Bremen) ist eine
beeindruckende Halle. Direkt gegenüber des Hauptbahnhofs, im „hinteren
Teil“ der architektonisch recht fragwürdigen Stadthalle gelegen, fragt
man sich, wo all das Geld zum Bau dieser Halle wohl hergekommen sein mag.
Schwarz-weiß gekachelter Marmorboden („Kollegen – der Boden!“) im
Foyer, hundertwässrige „Schiefe Geraden“ im Saal und alles vom Feinsten!
Sogar die Akustik ist schwer in Ordnung!
Außerdem wird es während der
Show im Saal völlig dunkel. Als ich mich während der Vorstellung
hinten rein gehe, und an der Seite vorbei nach vorne gehen will, kann ich
selbst als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, einen
Vorhang nicht von einer Wand unterscheiden!
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Auch heute morgen ist die Show klasse! Witzig
– spritzig – kurzweilig, kann ich zusammenfassend zu sagen. Ich hab’s ja
schon mehrmals gesagt, bzw. geschrieben, wiederhole mich aber auch gerne
noch einmal: Ich finde es ungeheuer schwer, Details von der Show in Schriftform
wieder zu geben: Helmut hat sich versprochen und statt Taschentuch, Taschenzug
gesagt! Klingt ungeheuer witzig, oder? Also lasse ich es lieber gleich!
Wohl denen, die dabei gewesen sind... ;) (Dieser Versprecher war übrigens
auch gar nicht in Bremen, sondern in Aachen – just for the record...)
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Für heute haben sich eine ganze Reihe
netter Besucher angekündigt: Steffen uns seine Wolfsburger Erkältung
kommen aus Kamen angereist (stellt keine Fragen – das ist einfach so!)
und Michael, eine der beiden Geschäftsführer von A.S.S. und unser
liebes Ninchen kommen aus Hamburg angereist. Vor allem aber erwarten wir
Besuch aus Kiel!
Genau!
„Miss Kiel“, die wir ab jetzt Katja nennen
wollen (weil sie so heißt!) hat unsere Einladung angenommen und will
sich Frank jetzt noch einmal aus der Nähe angucken. Wegen der Sicherheit
hat sie ihre Freundin Martina mitgebracht!
Eigentlich hatte ich ja gesagt, dass ich
hier nichts mehr über unsere kleine Kontaktbörse und die Folgen
davon schreiben wollte, aber Frank ist so glücklich, dass er meint,
ich solle das hier ruhig auch schreiben. Und Fotos mit dazu packen! Katja
findet das auch OK!
Pünktlich zum Ende der Matinée
kommen die beiden also am Bremer Hauptbahnhof an und gerade als Frank sein
Keyboard in der Tourkiste verstaut hat, warten Katja und Martina in der
Garderobe! ...
So. Jetzt blende ich mich aber doch wieder aus und erzähle sonstige Banalitäten! ...
Zwischen den beiden Shows haben wir heute
ja mal richtig schön Zeit und deswegen steht „Entertainment“ auf dem
Programm. Das bietet sich uns in Form der „Universums“ – eines wunderbaren
naturkundlichen Museums, das es seit der EXPO 2000 in Kiel gibt.
Ich war und bin ja bekennender EXPO-Fan
(Corinna 2000: „Ich bin ein dezentrales EXPO-Projekt!“) und war natürlich
vor zwei Jahren schon einmal dort: Auf gar nicht mal so vielen Quadratmetern
werden dem Besucher hier die drei Themengebiete „Mensch“, „Erde“ und „Kosmos“
nahegebracht – und zwar sehr nahe! Das Museum besteht praktisch nur aus
Experimenten, die der Besucher selbst durchführen- und so die wissenschaftlichen
Theorien und Gesetze, die dahinter stehen, kann.
Man kann seinen eigenen Körper kennen
lernen und probieren, wie lange man auf einer kugelgelagerten Plattform
die Balance haben kann, testen ob man ein einfaches Wort schreiben kann,
wenn man dabei nicht auf seine Hand, sondern in einen Spiegel guckt oder
sich selbst beim Lallen zuhören, wenn man durch einen 100 m langen
Schlauch spricht und seine eigene Sprache um 0,3 Sekunden verzögert
hört!
In einem wie ein Wohnzimmer eingerichteten Container kann man die Erdbeben in San Francisco (1907) und der Türkei (1999) hautnah miterleben (was wirklich eine schockierende Erfahrung ist!) oder man kann mit Hilfe von durch feinen Sand geblasener Luft die Entstehung eines Vulkans verobachten.
Bevor ich jetzt noch stundenlang erzähle, was man im „Universum“ in Bremen alles machen und erleben kann, rate ich Euch: Fahrt einfach hin und guckt es Euch selbst an. Einer kleiner Tipp nur: Bringt Zeit mit! Wir waren gestern 3 ½ Stunden dort und haben nicht mal für die Hälfte aller Experimente genug Zeit gehabt!
Und wer sind in diesem Fall eigentlich „wir“? Das sind Holger (immer überall der erste), Peter, Martina und Katja, Frank, Oliver, Vera und Grete (zwei Mädels die in Papenburg den Kartenverkauft gemacht haben und die Holger eingeladen hat, heute noch mal nach Bremen zu kommen, Nina und ich.
Ganz erfüllt von dem Gesehenen aber
mit fürchterlich leerem Magen sind wir am frühen Abend wieder
in der Bremer Innenstadt. Wir haben noch Zeit für einen kleinen Imbis
(na ja, die Portionen waren eigentlich nicht wirklich klein!) im Alex in
der Bremer Innenstadt, dann treffen wir uns alle in der Hotellobby, wo
Steffen und Michael schon auf uns warten und wo wir auch die „Museums-Schwänzer“
wieder treffen, um gemeinsam im Bus in die Glocke, wo heute die zweite
Show statt finden wird, zu fahren.
Wir sind etwas verblüfft, dass Matthias
für die Strecke von einem knappen Kilometer mehr als eine halbe Stunde
unterwegs ist, aber laut seiner Aussage ist Bremen voll von für unseren
4 m hohen Bus zu niedriger Brücken.
Die Glocke kennen wir ja schon. Ist auch
eine neue Erfahrung: In eine Halle zu kommen, in der man sich schon auskennt!
Langsam beginnen wir (na ja, ich zumindest) uns wirklich schon wie eine
„alteingesessene“ Band zu fühlen. Ob Robbie Williams auch die Worte
„been there, done that“ im Kopf hat, wenn er in die Bremer Glocke kommt?!
;)
Holger spricht uns auch schon nur noch als
„Gruppe“ an: „Gruppe!: Der Bus wartet!“ – „Gruppe!: Es gibt jetzt was zu
essen!“ – „Gruppe!: Wir treffen uns um 10:00 Uhr!“
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Entgegen meiner obigen Behauptung, dass man spontanen Spaß nicht Niederschreiben kann, kann ich von diese zweite Bremer Show dann doch noch ein Detail erzählen: Vor der Show bastelt Elli nämlich ein Schild für Joachim, auf dem in fetten Großbuchstaben das Wort HILFE steht. An der Stelle, an der Moe den Drei ??? klar zu machen versucht, dass der Schachtisch mit seinen Figuren das Wort „Hilfe“ schreibt, und die drei Jungs ihn par tout nicht verstehen wollen, zieht Joachim also einfach den Zettel hervor und hält ihnen den dreien vor die Nase. Daraufhin bricht dann natürlich alles zusammen! Auf und vor der Bühne biegen sich alle vor Lachen! „Warum sind wir da nicht schon viel früher drauf gekommen,“ lacht Oliver schlagfertig, „Moe hätte doch schon die ganze Zeit alles aufschreiben können. Und wir versuchen hier seit Wochen zu verstehen, was er uns zu sagen versucht!“
Moe sagt daraufhin bis zum Ende der Show
tatsächlich kein einziges Wort mehr. Allerdings weniger, weil er jetzt
alles aufschreibt, sondern weil er jedes Mal, wenn er eigentlich etwas
sagen soll, vor Lachen zusammenbricht. Sehr schön!!!
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Nach der Show gibt’s im Restaurant in der Glocke dann noch was zu essen für uns. Leider fängt es in der Zwischenzeit draußen an zu eisregnen. „Bei solchem Wetter können wir den Bus nicht mehr bewegen,“ meint Matthias und so ordern wir ganz schnell zwei Großraumtaxis – bevor auch die Taxifahrer meinen, dass man bei solchem Wetter nicht mehr fahren kann! Unser Taxifahrer hat allerdings eh keinen Bock auf uns – schade, wo wir doch so eine nette „Gruppe“ sind...
Den Abend lassen wir dann ganz gemütlich
und stilvoll in der Hotelbar ausklingen. Ein großer schwarzer Flügel
wartet nur darauf, von Frank bespielt zu werden: „Das passt mir ganz gut,“
meint er nur und setzt sich nach unserer Aufforderung sofort an den Flügel,
„ich muss eh noch ein paar Harmonien loswerden!“ Praktisch (und beneidenswert!)
wenn man beim Abbau aufgestauter Harmonien gleich noch solchen Eindruck
schinden kann!
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War insgesamt ein ziemlich super Tag heute!
Allein die Tatsache, dass „wir“ (ich ja nicht wirklich!) an einem einzigen
Tag vor mehr als 3.500 Leuten gespielt haben, lässt einem einen warmen
Schauer denn Rücken runter laufen!
Und wem haben „wir“ das alles zu verdanken?!
FRANK!!! Nee, quatsch – kleiner Scherz am Rande... (Haha°!)
EUCH natürlich!
:)))
Corinna.