Moin Jungs & Mädels,
ich weiß, ich bin Euch noch was schuldig: Ein Tour-Tagebuch kann ja wohl kaum komplett sein, wenn es nicht auch den letzten Tag beiinhaltet...
Aber: Fact is: Seit ich am Sonntag morgen in der Tiefgarage des SAS Raddisson am Dammtorbahnhof aufwachte, ging’s für mich dermaßen rund, dass ich bisher einfach noch nicht die Zeit gefunden habe, auch über den letzten Tourtag etwas zu schreiben. Jetzt ist es 19:50 Uhr am Mittwoch Abend und ich bin gerade am Berliner Ostbahnhof in den ICE gestiegen, um zurück nach Hamburg zu fahren und so lange die Fahrt dauert, habe ich Zeit.
Warum ich schon wieder in Berlin war? Der Grund wird Euch freuen: Zusammen mit zwei Technikern von Fritz, bzw. dem ORB und El Conde habe ich mich an der Live-Aufnahme, die am 30. September im Berliner CinemaxX Colosseum durch Radio Fritz entstanden ist, zu schaffen gemacht!
Und ich glaube, ich verrate nicht zu viel, wenn ich jetzt schon sage, dass das eine feine Aufnahme geworden ist!!! 105 Minuten lang perfekte Tonqualität, ein lachendes und feierndes Berliner Publikum, kleine und große Lacher vor und auf der Bühne und überhaupt: Eine rundum gelungene Vorstellung aht zu einer rundum gelungenen Aufnahme geführt!
Besser noch: Ein paar zusätzliche Überraschungen
haben wir auch noch auf Lager oder besser gesagt: Habe ich neben mir in
meinem Rucksack liegen.
Ihr merkt schon: Ich will Euch neugierig
machen! J Aber, im Ernst: Ich denke, ich habe auch guten Grund dazu: Dat
Ding wird fein werden. Bis zum 11.11. heißt es sich noch gedulden,
dann dürft ihr die Läden stürmen!
OK. Aber eigentlich wollte ich ja nicht von
meinen beiden Tagen auf dem ORB-Ü-Wagen erzählen, sondern vom
letzten Tourtag in Hamburg.
So – finally – here we go:
Wie ich ja schon sagte, war der erste morgendliche
Blick aus dem Fenster meine Schlafkoje nicht wirklich erbaulich; es gibt
zum Aufwachen wahrlich einladendere Orte, als die SAS Raddisson-Tiefgarage.
Aber wenn die Augen sowieso noch nicht wirklich aufgehen wollen, ist das
eh wumpe.
Wir waren gestern abend, bzw. heute morgen
ja uni sono nicht besonders klug: Statt ob der bevorstehenden Doppel-Matinée
zeitig ins allabendlich von unserem Busfahrer Ralph frisch gemachte Bett
(wow, watt füan Luxus! Danke Ralph! Willste nicht mein Untermieter
werden?!) zu klettern, reizten fast alle „Klassenfahrtler“ den allabendlichen
Wettbewerb „wer kann am längsten?“ mal so richtig bis zum Ultimo aus.
Um 4:00 Uhr gehörte ich zu den eindeutigen Loosern.
Der Sonntag morgen kommt also äußerst
bedingt willkommen. (Sonntag morgen 8:00 Uhr ist ja eh eine Zeit, die man
nur ironisch betrachten kann!)
Aber die Realität ist manchmal unerbittlich:
„Raus aus die Federn – rin in die Klamotten,“ befahl unser Indianerhäuptling
vom Stamme der Tourleiter und wir – allesamt brave, folgsame Indianer –
fügten uns leise maulend in unser Schicksal.
Zu behaupten, dass das Frühstück
im Raddisson auf uns wartete, wäre übertrieben. Nur das Rührei
schien wirklich schon lange vor uns da gewesen zu sein...
Wir hingegen müssen uns mit Hilfe von
ominösen und missverständlichen Passworten den Zugang zum Frühstücksbuffet
erst mal erkämpfen und die Hotelfachfrau davon überzeugen, dass
es nicht weiter tragisch ist, dass wir par tout nicht ermitteln können,
ob wir nun 8 oder 9 Frühstücker sind. „Sind wir Detektive, oder
was? Außerdem sind 2/3 von uns eh nur hinter Kaffee her und wenn
sie jetzt aufgepasst hätten, wüssten Sie jetzt selbst, dass wir
9 sein müssen, weil man mit 8 Menschen keine 2/3-Mehrheit zu Stande
bekommt!“ – „Danke, sie dürfen eintreten.“
Wer schnell frühstücken kann, hat dann noch schnell(er) zu duschen – wer zu lange am Rührei knabbert, muss den Tag ungeduscht überstehen. Nachdem ich gestern Nacht noch eine Autobahnwette gewonnen habe – „Ich wette, dass ich schneller duschen kann, als Ralph tanken kann!“ – bin ich eh aus dem Schneider!
Kaum ist das Duschwasser getrocknet, ist es dann auch schon höchste Zeit zum Soundcheck ins CinemaxX zu eilen.
Conde & Elli hatten heute morgen auch
einen schweren Start, weil wir später als geplant in Hamburg angekommen
waren. Aber Dank vier professioneller, fleißiger und aufgeweckter
Stagehands ist um 10:00 Uhr alles startklar. Alles und alle, bis auf einen
hier nicht näher zu nennenden Geräuschemacher, der sich wohl
etwas verfrühstückt oder verduscht hat...
Aber auch Peter findet bald zu seiner Herde
zurück und es kann losgehen.
Kaum ist der Sound zu Ende gecheckt und für OK befunden, werden die Türen auch schon aufgerissen und 900 wartende Fans füllen im Null-Komme-Nix die Plätze des größten Hamburger CinemaxX-Saals.
Naja, fast 900. Wir haben nämlich schon
auf der ganzen Tour die Erfahrung gemacht, dass Drei ???-Fans teilweise
wohl etwas schusselig sind: Fast in jeder Stadt hatten wir diverse Karten,
die bezahlt aber nicht abgeholt / ausgenutzt waren... ?!? „Das gibt’s bei
Konzerten fast nie,“ hat Steffen von A.S.S. immer wieder verblüfft
festgestellt.
Jungs & Mädels: Warum seid ihr
nicht gekommen?!? Unentschuldigtes Fehlen (Eintrag ins Klassenbuch!!!)
bitten an Heiko melden: redakteur@dreifragezeichen.de
Naja, voll kriegen wir den Saal trotzdem!
Bei der ersten Show merkt man dann allerdings
schon, dass gestern Abend Samstag war und der eine oder andere wohl noch
`nen amtlichen Haschemitenfürst im Kopf sitzen hat.
Ich habe auf der Tour noch nie so viele
gesehen, die doch lieber einen auf „Hörspielgenuß“ – Augen zu
und beim Nachbarn anbucken – machen.
Auf der Bühne sind zum Glück alle
fit!
Olli hat heute morgen – ganz der Held! – sogar noch zwei-drei Sätze Ben Stiller synchronisiert!
Eigentlich würde ich an den meisten
Tagen ja gerne mehr über die jeweilige Show schreiben, aber das ist
gar nicht so einfach. Erstens sind die meisten Shows doch recht ähnlich,
so dass es mir ehrlich gesagt manchmal schwer fällt, mich konkret
an Einzelheiten zu erinnern und zweitens kann man das, was auf der Bühne
an Ungewöhnlichem passiert, oder was eine gute Show zu einer besonders
guten Show macht, oft gar nicht wirklich in Worte fassen.
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Oft stimmt einfach nur das komplette „Feeling“
und man kann nicht einfach sagen, warum.
Und wenn dann wirklich mal konkret komische
/ ungewöhnliche Dinge passieren, dann muss man die meist selbst gehört
oder gesehen haben, um nachvollziehen zu können, was daran so witzig
war.
„Jokes don’t travel,“ sagt der Engländer
und ich fürchte, man kann das auch mit „Situationskomik lässt
sich nicht auf Papier bannen“ übersetzen.
Vielleicht gibt’s ja noch mal ein anderes
Medium, dass Euch das näher bringen kann...
Anyway... es sind auch am Sonntag morgen um 11:00 Uhr genug Muntere im CinemaxX um unsere erste Matinée zu einer gelungenen Show werden zu lassen.
Dann wird’s für uns allerdings hart: Nach Ende der Vorstellung sind bis zum Beginn der zweiten Matinée um 13:00 Uhr kaum 30 Minuten Zeit zum Durchatmen. Das ist schon bös wenig! Auf Autogramme hoffende Fans müssen schonungslos stehen gelassen werden und die Jungs rasen im Eilschritt zum vor dem CinemaxX auf dem Bürgersteig parkenden Bus, wo Nina (von unserer Presse-Agentur A + O) und Steffen (A.S.S.) dankenswerterweise schon eine Palette belegte Brote (für alle, die heute morgen noch nix runterkriegen konnten) bereit gestellt haben. Frischer Kaffee wartet in der Kaffeemaschine (watt es in so einem Bus nicht alles gibt!) und wer mag kann sich auch noch mal ein paar Minuten in seine Koje legen und die Äuglein schließen.
Im Foyer herrscht währenddessen Chaos:
Auch die zweite Matinée ist restlos ausverkauft, unsere Gästeliste
ist picke-packe voll und in regelmäßigen Abständen tauchen
Leute auf, die die 11:00 Uhr-Vorstellung verschlafen haben und hoffen,
jetzt noch in die 13:00 Uhr-Show gelassen zu werden.
Zum Glück sind die CinemaxXler mal
wieder äußerst kooperativ und hilfreich, „ihr findet schon noch
ein Plätzchen...“
Die 13:00 Uhr-Show hat dann ein absolutes
Highlight, das man vielleicht doch mal schriftlich wiedergeben kann: (Allerdings
werden das jetzt wohl doch nur diejenigen kapieren, die schon mindestens
eine Vorstellung gesehen haben.)
An der Stelle, an der Moe den Drei ??? zu
erklären versucht, dass sie sofort ins Schachzimmer, in dem sich seltsame
Dinge tun, kommen sollen, nuschelt Joachim dermaßen unverständliches
und komisch klingendes Zeug, dass Oliver, Jens und Andreas uni sono vor
Lachen zusammenbrechen. Joachim ist nicht dumm und merkt sofort, wie sehr
er die drei jetzt in der Hand hat: Die Drei ??? müssen Moes Worte
entschlüsseln, wenn sie hinter das Geheimnis von Schloß Blackstone
kommen wollen – unverständliches Zeug brabbelnd kann er sie im Prinzip
stundenlang hinhalten und aus dem Konzept bringen!!
Bei den dreien geht vor Lachen gar nix mehr
– ich glaube, das war der mit Abstand längste Ausstieg, den wir auf
der Tour hatten!
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Auch sonst ist die Show klasse! Um 13:00 Uhr ist der gemeine Hamburger offensichtlich wach!
Für uns ist der Tag mit Ende der zweiten
Show noch lange nicht zu Ende. Vor dem CinemaxX hoffen Hunderte von Fans
auf Autogramme und jetzt sollen sie sie auch bekommen. Zum Glück spielt
das Wetter mit und wir können vor der Tür einen stabilen, dem
Ansturm Stand haltenden, Tisch aufbauen.
(Leute: Warum müsst ihr eigentlich
so drängeln?! Im Dezember üben wir das mal mit einer hübsch
geordneten Schlange, OK?! „Im Gleichschritt – links!“ OK, keine Angst,
wir wollen hier keinen auf Bundeswehr machen, aber ich glaube echt, dass
ein geordnetes Anstellen für alle von Vorteil wäre!)
Und dann warten auch noch diverse Journalisten
auf unsere Jungs. Die sind heute alle drei verdammt tapfer und stehen auch
nach 3 ½ Stunden „Bühnen-Gesabbel“ der Presse noch brav Rede
& Antwort.
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Dann – endlich, endlich, endlich! – ist der Tourstress vorbei!
Nein, ist nicht wahr!
Ich glaube, ich kann hier für alle
sprechen, wenn ich sage, dass wir alle die Tour unglaublich genossen haben.
Wie wir von Euch aufgenommen, begrüßt und gefeiert wurden, dass
war schon phänomenal und gebührt ein ganz, ganz fettes DANKESCHÖN!!!
Selbst in unseren kühnsten Träumen
hätten wir uns diese Reaktionen nicht vorstellen können!
Das macht nicht nur unglaublich stolz und
glücklich, sondern ermutigt uns auch zu weiteren / neuen Schandtaten!
DANKE!!!
Trotzdem atmen wir alle durch und lassen
die ersten (Kron-)Korken knallen, als gegen 16:30 Uhr der offizielle Teil
des ersten „Tour legs“ vorbei ist!
Jetzt darf gefeiert werden!
A.S.S. hat alle an der Tour beteiligten zu
einem kleinen „Umtrunk“ ins Fidel C. an der Binnenalster eingeladen. Auf
dem Fußweg durch die Colonaden schnappen wir ein bisschen frische
Luft, im Fidel C. angekommen machen wir dann der armen Kellnerin das Leben
schwer: An ihrem allerersten Arbeitstag als Kellnerin hat man sie gleich
für 25 Feierwütige abgestellt – das ist hart!
Aber sie ist härter und schleppt im
Minutentakt ganze Tabletts voll Essen und Trinken an! (Wenn sie nach diesem
Nachmittag noch bock auf Kellern hat, kann sie es ohne Probleme mit jeder
Touristenhorde – „Nix deutsch aber many strong dollars!“ – aufnehmen!)
Die nächsten Stunden sitzen wir – mit
Blick auf die sonnenbeschienene Binnenalster – in Gemütlichkeit im
Fidel C. und schwelgen jetzt schon in Erinnerungen an unsere gerade erst
zu Ende gegangene 1. Tour!
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See you all in December!
;) Corinna. |
PS. On a more personal note war mein nach-Hause-kommen
überhaupt nicht komisch: Nicht nur, dass ich Oliver, Jens, Andreas,
Frauke, Joachim, Peter, Frank, Helmut, Elli, El Conde, Holger und unsere
Busfahrer Jony und Ralph jetzt schon vermisse, statt einer hübschen,
warmen, aufgeräumten Wohnung erwarteten mich:
- nix warm Wasser
- nix Telefon (Heaven knows why!)
- but very much Baustelle...
For further information, go to: http://www.wodrich.de
and click „Blitzschlag“...